Olivenöl vom eigenen Baum

olivenbaeumeFür Kreta wird die Zeit um 3500 v.Chr. als die früheste angenommen, in der Olivenbäume gezielt angepflanzt und bewirtschaftet wurden, um die Oliven zur Ölgewinnung zu nutzen. Seit der mykenischen Zeit wurde dies auch auf dem griechischen Festland, insbesondere der Attika, gepflegt. Wie bedeutsam die Olive in der Antike war, zeigt auch der Streit zwischen der Göttin Athena und dem Meeresgott Poseidon. Erstere erhielt nämlich Attika, weil sie den Athenern die Olive schenkte, Poseidon bot eine salzige Quelle – dieser Mythos findet sich sogar im Parthenongiebel der Akropolis wieder. Außerdem war der Siegpreis bei den Panathenäen nicht Geld sondern Olivenöl und das war so wertvoll, dass man damit auch reich war. Als ältestes schriftliches Zeugnis der griechischen Antike gilt ein Text von Homer, der jedoch Oliven bzw. Olivenöl nicht explizit als Lebensmittel erwähnt. Noch ältere schriftliche Belege findet man in ägyptischen Papyri.

Während in der Antike das Olivenöl häufig als Lampenöl oder in „kosmetischen“ sowie heilenden Salben oder aber rituellen Zwecken verwendet wurde, ist die Rolle des Öls als wichtiger Bestandteil – nicht nur der mediterranen – Küche, heute, kaum wegzudenken. Insbesondere das kaltgepresste, hochwertige extra native Olivenöl aus Kreta gehört zu den Spitzenprodukten, die man immer wieder gerne beim Kochen oder Zubereiten verwendet.

Bei der Ernte der Oliven achtet unser Freund Apostolis auf die traditionelle Art und breitet, wie auf Kreta üblich, kurz vor der Ernte große Netze und Tücher unter den Olivenbäumen aus und löst mit sachten Schlägen die reifen Früchte von den Ästen. Auch das Ernten von Hand gehört zur Arbeit, die mitunter anstrengend ist. Vorangegangen ist natürlich das Zurückschneiden überflüssiger Triebe, die Pflege des Bodens und das Bewässern der Bäume in der Zeit bis zur reifen Frucht. Seine jüngsten Bäume sind über dreißig Jahre alt, die ältesten – so sagt Apostolis – sind von seinem Großvater gepflanzt und bewirtschaftet worden. Die Erntezeit kann Ende Dezember beginnen, Mitte Januar sind in der Regel die Arbeiten beendet. Auf dem direkten Wege werden die Oliven, gefüllt in großen Säcken, zur Ölpresse gefahren und direkt zu Öl verarbeitet. Die Qualität hängt maßgeblich von der Kürze der Zeit zwischen Ernte und Presse zusammen. Für Apostolis versteht es sich, dass seine Oliven ausschließlich kaltgepresst und als Erstpressung verarbeitet werden. Das frische Olivenöl hat noch eine gewisse Schärfe, die durch den Reifeprozess zu einem milden Öl verloren geht.

Bei meinen zahlreichen Aufenthalten in Myrtos/Ierapetra durfte ich einige Male Apostolis zu seinen Olivenbäumen begleiten, und so kam mir die Idee, dieses gute Olivenöl Euch näher zu bringen. In langen Gesprächen hat sich mein Freund von der Idee begeistern lassen, seine Bäume für Euer Olivenöl an Euch zu „verkaufen“. Mit dem Erwerb eines Baumes (Patenschaft) gehen an Euch drei Liter kaltgepresstes, extra natives Olivenöl, abgefüllt in geschmackvollen Halbliterflaschen. Ein ganz persönliches Weihnachtsgeschenk vielleicht?!?

Mirtos im August 2014

Monastrell ‚Talento‘ Jumilla DO 2012

TalentoEin typischer, vollmundiger Monastrell, der auch durch seine besondere Ausstattung ins Auge sticht. Ausgezeichnet mit der Gold Mundus Vini BioFach 2014.

Santos Ortiz Sanz, ein junger Unternehmer, der sich nach 15 Jahren Erfahrung als Geschäftsführer der Bodegas Luzón dazu entschlossen hat, seine eigenen Weinberge zu bewirtschaften, steckt hinter diesem Projekt, das noch in den Kinderschuhen steckt. In Jumilla hat er 2010 nahezu 25 ha Weinberge mit teilweise 50 Jahre alten Weinstöcken erworben. Die Winzer, denen das Land ursprünglich gehört hatte, haben die Fläche schon immer ökologisch bewirtschaftet. In der Überzeugung, dass Bio ein absoluter „Gewinn“ ist, und dass die Region um Murcia mit mehr als 3000 Sonnenstunden optimale Bedingungen für eine ökologisch betriebene Landwirtschaft bietet, baut Ortiz Sanz Tempranillo, Syrah und eben den für die Gegend typischen Monastrell an.

Jumilla und Monastrell faszinieren

Karge Hochebenen mit roter Erde, aus denen bizarre Gebirgsformationen aufragen, in deren Schutz Oliven- und Mandelbäume sowie Weinstöcke gedeihen. Die Trockenheit ist enorm, das Ertragsniveau entsprechend niedrig. Durchschnittlich beträgt die Erntemenge 17hl/ha. Dass sich die Rebsorte Monastrell so gut an die extremen Bedingungen anpassen konnte, scheint eine Laune der Natur zu sein. Während sie anderenorts nur als unscheinbare, ruppige Verschnitttraube bekannt ist, macht sie hier wirklich auf sich aufmerksam.

Monastrell ‚Talento‘ Jumilla DO 2012 ist ein typischer, vollmundiger Wein mit Aromen nach Holunder und Cassis, marmeladig, mit feiner Würze, unkompliziert, aber dennoch mit Charakter. Er passt gut zu Rinderfilet, Spanferkel, Reisgerichten und gereiftem Käse.